Freitag, 1. Mai 2015

Zeus von Otricoli. Objekt der Anbetung bei Goethe.


Juno Ludovisi, Goethes "erste Liebschaft" in Rom, für  ihn "wie ein Gesang Homers", lag im Harmonischen Naturell Carl Huters


Die Statue des Zeus von Otricoli ist ein der bekanntesten und schönsten Gebilde der Antike.
Goethe hatte sich bei seinem Aufenthalt in Rom eine Kopie selbiger besorgt.
Aus Rom schreibt er im Dezember 1786: „Ich habe mich nicht enthalten können, den kolossalen Kopf des Jupiters anzuschaffen. Er steht meinem Bette gegenüber, wohl beleuchtet, damit ich sogleich meine Morgenandacht an ihn richten kann.“
Für ihn ist die Büste ein Objekt „ was die Tiefen der Natur näher aufschließt".

Für den Carl Huter Schüler Amandus Kupfer drücken sich im Bild der Statue des Zeus von Otricoli
die fünf klassischen Göttertugenden: Kraft, Macht, Weisheit, Gerechtigkeit und Treue aus
Die Büste zeigt einen Menschen im vollendeten Harmonischen Naturell.
„Damit war der damaligen Zeit ein, im Grunde zeitloses Vorbild an moralischer Größe und physischer und geistiger Stärke gegeben.“
Amandus Kupfer: Grundlagen der Menschenkenntnis, Die Formkraft der Psyche., Band 1, 1989, Arlesheim, Seite 248.
( inzwischen neu verlegt bei: http://verlag-weisses-licht.eu)

Ich denke einen nicht unerheblichen Anteil an der unvergleichlichen Erfolgsgeschichte des alten Griechenland hatte die Pflege der Physiognomie in dieser Kultur. Bildhauer waren geniale Physiognomen, die Bilder edler, tugendhafter Menschen wie eben den Zeus von Otricoli zur Darstellung brachten.
Winkelmann weist darauf hin, dass Bildhauer hochgeschätzt waren, so hoch geschätzt, dass gerne wichtige Ämter und Funktionen in der Verwaltung und Politik mit ihnen besetzt wurden.
Die natürliche physiognomische Begabung der Bildhauer wird wohl oftmals verhindert haben, dass sie sich mit weniger geeigneten Mitarbeitern und Helfern umgaben.
Sehen sie sich nur das Bild des bedeuteten abendländischen Bildhauers Bertel Thorvaldsen ( 1770- 1844) an, er liegt nach Carl Huter im Harmonischen Naturell, mit Genialität, wäre also auch ein sehr guter Staatsmann gewesen.
Als Künstler hat er immerhin das Goldene Zeitalter Dänemarks mitbegründet. Eine Zeit der wir heute gerade auch in Dänemark nur noch nachtrauern können.

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