Für seine physiognomischen Forschungen fand der gläubige Christ Johannes Caspar Lavater unter anderem Anregung und Stütze bei Emanuel Swedenborg.
So schreibt Swedenborg in seinem Werk: De cultu et amore Dei 1745 über den menschlichen Schädel:
Hier ist daher das oberste Gewölbe unseres Körpers, gleichsam der Olymp oder Himmel, denn von dort wird wie vom Zentrum oder vom Innersten und Höchsten her das Übrige peripherisch und unterhalb erschaut.“
Ein guter Schädelbau verweist letztlich, physiognomisch betrachtet, auf eine gute religiöse Auffassungsgabe.
Goethe schreibt in einem Beitrag zu Lavaters Physiognomischen Fragmenten:
„Wie unser Schädel sich wölbet, gleich dem Himmel über uns, damit das reine Bild der ewigen Sphären darin kreisen könne...“
Zu Homers Schädel ergänzt Goethe:
„Dies ist der Schädel indem die ungeheuren Götter und Helden soviel Raum haben wie im weiten Himmel und auf der grenzenlosen Erde. Dies ist der Olymp, den diese rein erhabene Nase wie ein anderer Atlas trägt und über das Ganze Gesicht solche Festigkeit, solch eine sichere Ruhe verbreitet.“
Tatsächlich ist es so, dass ein geistiger Zusammenhang zwischen Intelligenz und Nasenform durchaus besteht und auch der Bau der Hirnschale ist nicht uninteressant.
Huter schreibt dazu: „daß Menschen mit glattem, niedrigem oder verkümmerten Oberhaupt als religiöse Idioten zu betrachten sind, mit denen über die letzten Dinge nicht zu reden ist, weil ihnen die Hirnorgane dafür fehlen und sie daher jeder Einsicht und jedem tieferen Verständnis unzugänglich bleiben.“
Und weiter: „Solche religiöse Idioten gibt es sehr zahlreich unter den berühmten Wissenschaftlern unserer Zeit, die das Volk zum Unglauben führen.“
Johann Caspar Lavater, Büste im Besitz Goethes |
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